Samstag, Februar 12, 2022

Ein wenig Bastelei

 Die Basis vom Max ist nicht die schlechteste, an der Ausführung merkt man aber das hier überall so weit wie möglich gespart wurde. Das wusste ich ja bereits beim Kauf, aber man braucht ja was zum Basteln.

Es gibt fast unendlich viele Verbesserungsmöglichkeiten an dem kleinen Teil. Ich habe mich mal mit den, für mich schlimmsten beiden Problemen beschäftigt und da ein paar Änderungen angebracht.

Was mich unwahrscheinlich störte ist das Tischnetzteil, was immer irgendwo rumstand und dann die Stromleitung durch die Tür gezwängt werden musste, beim Laden. Weiterhin ist das Netzteil nur für einen Akkusatz ausreichend dimensioniert. Bei beiden Akkusätzen, wie bei mir, funktioniert damit zwar das Laden genauso, aber hier dauert das komplette Volladen dann 24 Stunden. Ok, ganz leer soll man die Batterie nicht machen, das bekommt denen nicht so gut. Aber es ist schon ein Unterschied, ob ich für 4kW in die Batterie füllen 10 - oder 5 Stunden benötige. 

Laut dem Akkudatenblatt ist hier ladetechnisch noch Luft

Also ein Ladegerät mit ca. 12A Ladestrom besorgen. Gar nicht so einfach und mächtig teuer. 

Die 72V 5,5A Bleiakkuladegeräte gibt es bereits für unter 40 €. Was spricht dagegen für 2 Akkusätze auch 2 Ladegeräte zu nutzen? Da die Ladegeräte jeweils Spannung und Strom überwachen und regeln ist das kein Problem. Die teilen sich die Arbeit. Ich habe mir deswegen 2 dieser Ladegeräte besorgt. Ich möchte dass die beiden Teile gleich regeln. Das Originale bleibt dann in Reserve.

Dazu die passenden Ladestecker von eBay. Der originale Ladeanschluss ist noch vorhanden wurde aber am Steckverbinder vom Kabelbaum abgesteckt. Hier sitzt jetzt ein mit gleichen Steckverbindern bestücktes Y-Kabel bis hinter die Sitzbank. 

Die Plastikrückwand zwischen Kabine und Ladeabteil wurde aus Sperrholz nachgebaut. Hier sitzen nun links und rechts die beiden Ladegeräte. Um die Kabelführung etwas zu vereinfachen kam in die Mitte der Kasten mit dem FI-Schutzschalter und dem Stromzähler. Vorne in der Front zwischen der Stoßstange wurde ein Anschlusskasten mit einer CCE-Steckdose gesetzt. Das ist der gleiche wie an unserem Bulli mit einer Klappe schön vor Feuchtigkeit geschützt. Im Moment fehlt noch die Abschaltung der Zündung, wenn der Stecker eingesteckt ist. Das ist dann mal wieder was für später.

Ich habe also derzeit fast 1000W Ladeleistung und bekomme den täglichen Bedarf in 3-4 Stunden wieder aufgeladen.






Das 2. Problem, der Frosch rostet schneller als er fährt. Im Laderaum stehen immer die schönsten Pfützen und trotz Konservierung läuft überall Rostwasser herunter. Das Problem ist der Aufbau des Fahrzeugs. Der Hauptrahmen endet mitten über dem Hinterrad. Hier ist dann ein zweiter Rahmen mit 5 Schrauben unter der Ladefläche und 4 Schrauben in der Seitenbeplankung angesetzt. Dazwischen ein fast 2mm breiter Spalt. Bei Regen läuft das Wasser von oben in die Seite und beim Fahren von unten durch die Räder. Nachfrage beim Händler: gibt es da was?  Leider nicht.

Also Dach- und Seitenbeplankung runter und den Frosch den Hintern abbauen.







Hier dann gleich noch einmal kräftig Hohlraumkonservierung und Stöpsel mit in den jetzt offenen Rahmen. 

Zwischen den beiden Teilen kam dann eine 3mm Schaumstoffdichtung bis unter die obere Beplankung. Den Rahmen wieder angebaut und festgezogen. Hier läuft nun nichts mehr durch.

Die innere Beplankung wurde ringsum mit einer Butyldichtung versehen, damit da auch kein Wasser mehr reinläuft. 

Danach wieder alles schön zusammen schrauben und Probefahrt machen.

Die linke Rückleuchte muss noch getauscht werden. Die war voll Wasser . Die Anschlusskabel kommen von oben und so läuft munter das Spritzwasser der Reifen am Kabel in die Lampe. Eine Kabeldichtung ist hier Fehlanzeige. Das dürfte auch der Grund sein, warum beim Bremsen vorne das Standlicht mit angeht. Hier habe ich die Kabelführung erst einmal geändert, so das sie Kabel jetzt von unten in die Lampe geführt werden.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo,

hab das mit den Ladegeräten mit Interesse gelesen. Leider ist das für mich mit dem Gleichstrom aber alles Neuland. Wenn ich das richtig verstanden hab, sind die üblichen Daten der Ladegeräte 72V und 5.5A? Und man kann die einfach per Y-Kabel verbinden. Wenn man da zwei Stück mit 8A bekommt geht das maximal auch (woher weiß ich, daß die Ladung bei 72V bis zu 16A möglich ist?)?! Und wieso denn ein Ladegerät mit 12A und nicht mit 16A? Richtig schwierig wird für mich aber der Teil mit RC 80 B 10A 1P 30mA und dem Tageszähler A1 und A2. Was sind das für Bauteile, wofür brauch ich die und wo bekomme ich die? Hm
Jedenfalls find ich die Angaben mal gut - nur eben für so nen Deppen wie mich reicht das zum Eigenbau so noch nicht. Toll ist, daß die Schaltung aufgeschrieben ist und auch erklärt ist, warum es keine Probleme mit dem zweiten Ladegerät gibt, denn da wär ich nicht von allein drauf gekommen. Ich hätte gedacht, das wär schwieriger...
Das mit den Dichtungen hatte ich auch schon überlegt und dabei an EPDM-Schaumdichtungen gedacht. Wo bekommt man solche Stöpsel, da weiß ich keine Warenbezeichnung und find die deshalb nicht...
ach ja - die eMail-Adresse (die ich veröffentliche) für Antworten ist: allespams@mail.de

cs hat gesagt…

Blei- oder Gel-Akkus sind nicht schnellladefähig. Die werden normalerweise mit 1/10 der Kapazität geladen. D.h. hat dem Max beide Akkubänke voll -> 58Ah *2 =116Ah -> Ladestrom 11,6A (das Datenblatt der Akkus habe ich in der Linkleiste des Blogs verlinkt). Weiterhin regelt der Akku größtenteils selbst seinen Ladestrom. Sicherlich kannst du den mit 16A befeuern, aber du wirst merken, der Strom geht schnell zurück und deine Akkus werden warm. Da die Akkus geschlossen sind, dürfen sie nach Möglichkeit auch nicht gasen. Sonst sind die im nu ausgetrocknet und haben keine Kapazität mehr. Nachfüllen wie bei alten Nassbatterien geht hier leider nicht - also sind die dann ein Fall für den Wertstoffhof. Da der auch der Bleiakku nicht gerade billig ist, sollte man dafür sorgen, das er möglichst lange hält. Deswegen werden meine Akkus auch über Balancer gegenseitig ausgeglichen um möglichst alle auf dem gleichen Leistungsniveau zu halten.

Der Max war ja einmal sehr preisgünstig, deswegen lohnt es sich meiner Meinung nach nicht irgendwelche Edelladegeräte zu verbauen. Da die 5,5A Ladegeräte mal richtig günstig waren, habe ich diese verwendet. Man kann hier natürlich alles Mögliche verbauen. Ob sich das lohnt soll jeder selbst entscheiden.

Zu meiner Schaltung mit den Ladegeräten:
Da ich nicht mehr mit dem Tischladegerät lade, sondern alles fest verbaut habe incl. einem 220V Stromanschluss habe ich aus Sicherheitsgründen den RCBO eingebaut. Das ist ein 30mA FI-Schutzschalter und ein 10A Leistungsschutzschalter in einem. Im Falle eines Netzteil- oder Leitungsschadens sollte dieses Teil einen vor einer (möglicherweise tödlichen) Katastrophe bewahren.
Der (Tages-) Stromzähler ist nicht unbedingt notwendig, liefert mir aber die Daten für meine Statistik. Kann man also weglassen, wenn nicht benötigt.
Das Eltako-Relais verhindert das Losfahren, wenn die Ladegeräte noch unter Strom stehen. Es verhindert aber nicht die Abfahrt, wenn das Kabel eingesteckt, aber stromlos ist.

Die Abdichtungen im Rahmen habe ich aus dickem Verpackungsschaumstoff geschnitzt und ordentlich mit Unterbodenwachs versiegelt.
Meine Abdichtung zwischen dem vorderen und hinteren Rahmen ist ein handelsübliches Moosgummiband. Der Rest ist mit ganz normalen Butyl-Fahrzeugdichtstoff abgedichtet.