Montag, Oktober 30, 2023

Zeit für den Kelly-Controller

Nach dem letzten Controllerdefekt habe ich einfach keine Lust mehr, mich mit dieser Technik rumzuärgern. Es gibt hier bereits eine ganze Sammlung defekter Elektrofrosch-Controller.

Die Controller sind wohl einfach zu schwach und zu schlecht abgestimmt für diese Fahrzeuge. Außerdem ist irgendwie jeder Controller in den Fahreigenschaften anders. Einige Controller ziehen gut, halten aber nur kurz. Andere haben Bremsmacken oder einen furchtbaren Softanlauf und alle kämpfen mit Temperaturproblemen. Der Einbauort ist für eine vernünftige Kühlung auch nicht unbedingt geeignet. Deswegen war mein Controller auch unten in der Öffnung auf ein großes Kühlblech montiert. Dort hat er zumindest 1,5 Jahre durchgehalten. Die Firmware dieser Controller kommt aus China und man kat keine Möglichkeit hier irgendwelche Parameter seinen Bedürfnissen anzupassen. Hier meine ich nicht den Max schneller zu machen. Das Fahrwerk ist mit 40 km/h auch schon sehr gefährlich. Eher geht es mir hier um die Beschleunigung und das Durchziehen an Steigungen. Hier muss ein Kompromiss zwischen der Leistung der Batterie und des Motors gefunden werden. Bei hohen Strömen sinkt die Spannung in den Bleiakkus rapide und der Motor wird auch zu warm, da die Leistung mehr in Wärme, statt mechanische Energie umgewandelt wird. Ist die vom Controller bereitgestellte Leistung zu schwach, schafft es der Motor nur mühsam das Gewicht des Max überhaupt vernünftig zu bewegen. Bei geringen Drehzahlen führt das dann auch wieder zu einer starken Motorerwärmung, da der Lüfter auf der Motorwelle sitzt. Die Felderzeugung der EF-Controller scheint auch nicht optimal zu sein. Der jetzt verbaute Kelly-Controller hat eine Lernfunktion, wo über die eingebaute Firmware der Motor vermessen wird und ein recht gutes Setup für den Betrieb eingerichtet wird. Die einzigen Werte, welche ich bis jetzt eingerichtet habe, sind die Werte für Unter- und Überspannung, Motor- und Batteriestrom und Werte für Energierückspeisung (Rekuperation). Zur Zeit fahre ich mit teilweise besseren Beschleunigungen Steigungen hoch und der Batteriestrom liegt 10%-15% niedriger als vorher. Einen Langzeittest habe ich nun noch nicht machen können, aber bisher sind die Temperaturen von Motor und Controller erfreulicherweise unter meinen Erwartungen geblieben. Schauen wir mal ob das auch im täglichen Betrieb so gut funktioniert.

Der EF-Controller (hier noch mit den Bleiakkus ) auf dem Kühlblech


Der Kelly an selben Ort. Durch den Li-Umbau ist die komplette Ladeelektronik jetzt in den ehemaligen Akkukasten gewandert

... wird fortgesetzt...



2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi,
Würde gerne mal diesen Kelly Controller einbauen. Wegen der gleichen Sachen die du auch bemängelt hast. Welchen Controller muss ich bestellen und wie kann ich ihn anschließen?
Grüße,
Kai

cs hat gesagt…

Der Kelly war zu derzeit, als er gebraucht wurde, verfügbar. Es gibt auch diverse andere Controller , welche man sicherlich verbauen könnte.
Ich habe einen Kelly KLS7230S verbaut. Das Manual dazu ist hier zu finden: https://media.kellycontroller.com/new/Kelly-Cheetah-series-KLS-SUserManual-2.pdf
Der Controller ist per App oder PC-Programm parametrierbar und hat Funktionen wie Rekuperation und Feldschwächung im Programm. Der Phasenstrom beträgt maximal 300A bei 72V für 30 sek. Bei mir läuft er mit max 240A Phasenstrom und 82A Batteriestrombegrenzung. Mit entsprechender Programmierung kann man ihn über Adapterkabel direkt an den Max-Kabelbaum anschließen. Auf alle Fälle funktioniert aber der Tacho dann nicht mehr. Der Kelly bringt ein anderes Tachosignal als der EF-Kontroller raus.
Ich habe eine extra Leitung auf den zweiten Kontakt des Fahrtrichtungsschalters gelegt, dann funktioniert D/0/R auch richtig. Wie gesagt, ist das entsprechend per Software einstellbar.
Ist eigentlich alles kein Hexenwerk.