Donnerstag, November 03, 2022

Ein Jahr Elektrofrosch Max

 Ja, die Zeit vergeht. Der Max ist nun seit einem Jahr bei uns. Zeit für eine kleine Zusammenfassung.

Der Max hatte sich ja recht schnell mit einem Antriebsdefekt dienstunfähig gemeldet. Danach stand er von November bis Februar und wartete auf Ersatzteile. Gleichzeitig wurden mit dieser Reparatur auch die verzogenen Bremsscheiben erneuert. Während der Wartezeit wurde dann ein anderer Antriebsregler eingebaut, kam jedoch über ein paar Tests auf dem Hof nicht heraus, da dann die Ersatzteile vor Ort waren und wieder alles auf Original umgerüstet wurde. Ab Ende Februar startete der Max dann wieder und bestand dieses mal den kleinen Bergtest mit 15% Steigung. Hier und da wurden ein paar kleinere Änderungen an der Elektrik vorgenommen. Unter anderem hat ein BMS im Batteriekasten Einzug gehalten und aufs Dach kam ein 150W Solarpanel. Die Federn mussten vorne etwas straffer gestellt werden, da die Dämpfer durchschlugen. Im April war dann wieder Termin beim Händler, da das Differential Öl verlor. Hier stellten wir fest, das es keinerlei Dichtung zwischen Getriebe und Differential gab.

Der Motorcontroller hat leider eine Bremsmacke, so wurde ein weiterer Controller besorgt und eingebaut. Leider waren danach die Fahrwerte so schlecht, das dieser den Max am nächsten Tag wieder verlassen musste. Seit dem werkelt wieder der Controller mit der Macke im Fahrzeug.

Im Juni hat dann einer der vorderen Stoßdämpfer den Dienst quittiert. Erst letzte Woche habe ich dafür Ersatz bekommen. Allerdings sind das nicht die Gleichen wie vorher mal eingebaut waren. Wenn man sich nicht selbst geholfen hätte, hätte der Max wieder 3 Monate gestanden und auf Ersatzteile gewartet. Das würde bedeuten von dem einen Jahr, das der Max bei uns ist, hätte er die Hälfte der Zeit nur auf Ersatzteile gewartet. Nicht unbedingt schön. 

Deswegen gab es Hilfe zur Selbsthilfe. Es wurden diverse Stoßdämpfer besorgt, eingebaut und wieder verworfen. Durch das Gewicht des Fahrzeugs ist da schon was "Ordentliches" erforderlich. Obwohl ich jetzt einen kompletten Dämpfersatz von EF bekommen habe, bleiben erst einmal vorne, wie hinten die letzten, selbst besorgten Dämpfer drin. Damit ist das Fahrzeug etwas höher und mehr Platz in den Radkästen. Hinten hat man dadurch auch wieder eine Federung, auch wenn sie wieder etwas härter ist. Die derzeitigen Dämpfer haben nicht das Problem mit den ständig durchkrachenden Spannhülsen. Die Originalen bleiben auf alle Fälle für den Notfall.

Zwischendurch musste der Max auch wieder ans Abschleppseil. Der Steuerung war es wohl zu nass und da blieb der Antrieb einfach mal ohne Funktion. Deswegen wurde nun die Öffnung unter der Sitzbank mit einem großen Kühlblech für den Controller abgedeckt. Gleichzeitig hat man hier noch ein wenig zusätzlichen Stauraum.





Insgesammt hat der Max in der kurzen Zeit knapp 5000 km abgespult und dabei fast 600kW Energie verbraten. Das ist nicht unbedingt weltbewegend und kommt auch nicht an die Verbrauchsangaben von EF-Berlin heran. In Anbetracht des gewaltigen Gewichts wird es wohl hier erst mit einer Gewichtsreduzierung durch Lithiumakkus eine Besserung geben.

Die Handbremse muss auch recht häufig nachgestellt werden. Die kleinen Bremsklötzer haben mit der Verzögerung der Fahrzeugmasse richtig viel zu leisten.


Die reinen Kosten für die Akkuladung sind noch recht überschaubar. Die Frage über Sinn und Unsinn dieser Fahrzeuge wird sich früher oder später mit einem Batterieersatz stellen. Nach Herstellerangaben geht man von ca. 500 Ladezyklen bei max 50% Entladung aus. Die 50% werden bei mir nicht überschritten und derzeit sind 70 Ladezyklen durch. Glaubt man dem Hersteller, so müsste der Max etwa 35000km mit dem eingebauten Bleiakkusatz fahren dürfen. Dieser Wert scheint ein wenig unrealistisch, aber ich lasse mich da mal überraschen. Das wären immerhin noch weitere 5 ... 6 Jahre bei gleichbleibender Laufleistung. Wenn die Preise für Strom weiter durch die Decke gehen lohnt sich dann aber wohl bald wieder ein Benziner.

Mit unserem Händler und seiner Werkstatt bin ich sehr zufrieden. Leider liegt das Problem mit den Reparaturzeiten in Malchin. Hier wird erst mit sehr großer Verzögerung geliefert. Das sollte EF-Berlin schleunigst ändern. Damit macht man sich keine zufriedenen Kunden und die schlechte Mund zu Mund Propaganda wie sie in vielen Foren schon zu finden ist, sollte man nicht unterschätzen.

Alles in Allem ist der Max ein sehr simpel gestricktes "Allwetterlastenmoped" an dem man noch selbst Hand anlegen kann. Für diese Aufgabe wurde er damals auch bestellt.


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Danke für die info. Warte schon 19 Monate auf mein Fahrzeug und noch immer kein Land in Sicht

cs hat gesagt…

Man kann nur hoffen, das sich da schnellstens was bei EF-Berlin ändert. Sonst ist der Name bei Zeiten richtig ruiniert.